Ausstellung vom 18. März bis 18. Mai 2023

 

Extreme Blickwinkel führen zu Verzerrungen. In der Fotografie ist das manchmal gewollt und hat überraschend positive Effekte, wie die neue Ausstellung „(a)Round Hamburg“ in der „Galerie unter der Elbe“ auf dem Windjammer „Rickmer Rickmers“ an den Landungsbrücken zeigt.

 

Für die krasse Perspektive verantwortlich ist das Fisheye-Objektiv, das der in Hamburg lebende Dipl. Foto-Designer Walter Ort für seine Streifzüge durch die Hansestadt verwendet hat.

„Das Fisheye ist nun keine neue Erfindung, sondern existiert seit 1962, als Nikon das erste Objektiv mit 180º Bildwinkel und einer Anfangsblende von f/8 vorstellte. Aber erst das 1970 eingeführte Fisheye mit der f/2.8 war für die Verwendung mit Spiegelreflexkameras perfekt.  Dieses lässt sich auch heute noch auf den Nikon Profi-Spiegelreflexkameras verwenden. Anders als bei heute verbreiteten Actioncams, die nur auf Bewegtbild und On-The-Fly Schnappschüsse optimiert sind, entstehen diese Aufnahmen mit einer digitalen Vollformat-Spiegelreflexkamera mit höchster Auflösung und erfordern handwerklich professionellen Umgang mit der Technik und den Sujets“, erklärt der gebürtige Unterfranke.

 

Durch die Super-Weitwinkel-LInse, die in ihrer gewölbten Form einem Fischauge ähnelt, wird der Bildhorizont gekrümmt und schließt sich zum Kreis. Architektur und Landschaften geraten dabei zum Teil in beeindruckende Schieflage. Allein Motive in der Bildmitte überstehen den Zerrspiegel weitgehend geradlinig. Die Fotografien wurden als Fine-Art Pigmentdrucke auf Römerturm Kohinoor-Papier beim Partnerlabor fotocompany altona gedruckt.

 

Ausgangspunkt der 360°-Grad-Fotografie mittels Fisheye war eine geplante Veranstaltung im Planetarium. Durch die Projektion in der Kuppel wirkt die räumliche Dimension des Kugelpanoramas besonders effektvoll. „Einmal gestartet, blieb das Projekt trotz zwischenzeitlicher Absage interessant. Inzwischen ist das Archiv gut gefüllt, und einige Motive wurden als Hintergrundprojektion bei Konzerten im Hamburger Planetarium eingesetzt“, erklärt der Kommunikationsdesigner seine Intention. Studiert hat er in Würzburg mit dem Schwerpunkt Foto-/AV-Design. Schon früh fokussierte er sich auf professionelle Multivsionsprojektion und deren künstlerische und technische Anforderungen.

Das Streben nach inhaltlicher und formaler Kohärenz hat sein Schaffen deutlich geprägt. So wurden einige Motive nicht zufällig mehrfach im Wechsel der Jahres- oder Tageszeiten aufgenommen, sondern z.B. als Bildfolge für softe Überblendungen bewusst mitgedacht.

 

Die spezielle Ästhetik der kreisförmigen 360º-Grad-Fotos vermittelt eine komplett andere Sicht auf viele bekannte Hamburger Motive. In der „Galerie unter der Elbe“ auf dem Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ ist die Ausstellung mit dem Titel „(a)Round Hamburg“ ab dem 18 März bis zum 18, Mai, also auch zur langen Nacht der Museen am 22. April, zu sehen.

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